Ehrenmitglieder und Persönlichkeiten

* 09.06.1918 † 09.10.2000	Waltari Bergmann - Ehrenmitglied Wer kennt Ihn nicht, den ehemaligen Präsidenten des Mitteldeutschen Sängerbundes. Seine Tätigkeiten als Pädagoge, Heimatforscher und Repräsentant der Chöre haben ihn zu einer der bekanntesten und geachtesten Persönlichkeiten Hessens werden lassen. Dies spiegelt sich auch in den vielen Auszeichnungen und Ehrungen wieder, der er in seinem "Leben für Andere" erhalten hat. Unser Ehrenmitglied ließ fast keine Jahreshauptversammlung in unserem Verein aus und berichtete dann über Ziele, Termine und auch über Geschichte mit seinem rühmlichen Zahlengedächtnis. Der Ehrenbürger Waltari Bergmann hat uns im Verein viel gegeben und einige Wege geebnet. Wir werden Ihn immer in guter Erinnerung behalten. Pressebericht HNA 18.12.2008 ......
* 12.12.1936 † 19.05.1996	Adam Franke Zum letzten Mal sind nun erklungen, die Lieder, welche Du so oft mit uns gesungen. Gekämpft, gelitten und doch nicht gewonnen, ist dann Dein Abschied für alle sehr schnell gekommen. Was hattest Du noch alles vor, mit Deinem Mörscher Männerchor ! Gut 7 Jahre durften wir Dich als Chorleiter haben und gemeinsam mit Dir am Chorgesang laben. Ein Fachmann als Musikus und Dirigent, warst Du stets bei der Probe im Element. Mit einer Energie und Tatkraft gingst Du es an, da mußte ein jeder Sänger kräftig mit ran. Dein Gespür und Gehör bei der Liedwiedergabe, wir selten so etwas kennen gelernt haben. Die Lücke wird sehr schwer zu schließen sein, wer wird für die Zukunft Dein Nachfolger sein ? Bei unseren Chorproben gab´s kein verschnaufen, stets wolltest Du den Gesang sehr gut verkaufen. Da wurde gefeilt, geprobt und geschliffen, bis auch der letzte Sänger es hatte begriffen, daß die Aussprache gut und die Stimme klar und rein, vor jedem Auftritt erst hatte zu sein. Und dementsprechend von gutem Niveau, war dann jeder Auftritt Deines Chores, egal wo. Ist wirklich mal ein kleiner Fehler gewesen, dann wurden bei der nächsten Probe die Leviten gelesen. So haben wir manche Konzerte gebracht, auch Liederabende wurden gemacht, stets hörten wir dann tollen Applaus, dass sich Mühe und Probe zahlten aus. Von Krankheit und Schmerz oft gezeichnet schon, hast Du Dich niemals vergriffen im Ton. Ruhe und Geduld zeigtest Du bei der Probe im Chor, auch das findet man nicht überall vor. Selbst die Leistungsgrenze hast Du uns gezeigt, mit Wagner´s "Tannhäuser" war sie erreicht. Nun nehmen wir Abschied und ich kann verkünden, wir werden versuchen, einen würdigen Nachfolger zu finden, damit wir in Deinem Sinne weiter singen, dass die Lieder stets hell und klar erklingen. So sage ich im Namen Deiner Sänger noch einmal herzlich " Danke ", an Dich unseren unvergessenen Chorleiter Adam Franke
* 17.03.1927	Theo Alberding Er entspricht absolut nicht dem heutigen Zeitgeist: Sich in Vereinen zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen ist für Theo Alberding eine Selbstverständlichkeit und hat das Leben des mittlerweile über Achtzigjährigen geprägt. Theo Alberding war immer da, wenn man ihn brauchte. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war er in der Theatergruppe Altmorschen aktiv und fing 1950 an, im Männergesangverein zu singen. Seine strahlende Tenorstimme gibt bis heute dem 1. Tenor Halt. Er spielte im Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr die Lyra und vertrat, weil man seine musikalische Begabung erkannt hatte, den Tambourmajor. Im MGV ließ er sich nie lange bitten, wenn es galt, Verantwortung zu übernehmen. 1968 wurde er als Kassenwart in den Vorstand gewählt. Ein Amt in nicht immer leichten Zeiten, das er erst nach 25 Jahren einem Jüngeren überließ. Und mittlerweile ist er seit fast fünfzig Jahren stellvertretender Chorleiter. Zum Nulltarif. In diesem Amt wurde er sicher manchmal mehr gefordert als ihm lieb war. Ganz bestimmt gilt dies für die Zeit, als Chorleiter Adam Franke krankheitsbedingt vertreten werden musste und schließlich starb. Oft wurden seine Verdienste für die Dorfgemeinschaft und für sein Engagement in den Vereinen gewürdigt. Der Bezirksfeuerwehrverband ehrte ihn mit der Goldenen Plakette. Im MGV ist er Ehrenmitglied, vom Mitteldeutschen Sängerbund erhielt er die Goldene Ehrennadel und das Sonderehrenzeichen in Gold. Seit 2001 ist er im Besitz des Ehrenbriefes des Landes Hessen. Theo Alberding: Ein herausragendes Beispiel für ehrenamtliche Tätigkeit.
* 14.03.1915	Hans Schmuch - Ehrenchorleiter - Malermeister Georg Jäger dirigierte seit acht Jahren den MGV, als er 1960 schwer erkrankte. Ganz sicher ahnte Hans Schmuch, der für ihn einsprang, damals nicht, dass er diese Aufgabe für fast dreißig Jahre wahrnehmen würde. Der damals 46jährige gelernte Schreiner hatte seine musikalischen Fähigkeiten im Kasseler Konservatorium weiterentwickelt. Er war ein ausgezeichneter Klavierspieler. In der Feuerwehrkapelle und im Posaunenchor spielte er Tenorhorn. Hans Schmuch brachte neuen Schwung in den Verein. Vieles, was heute noch zum Standardliedgut des MGV zählt, wurde unter ihm eingeübt. Manche heute noch Aktiven fragen sich, wie unter den damaligen Übungsverhältnissen - im Nebenzimmer der Vereinsgaststätte saßen die Sänger stimmenweise an Tischen - der Verein so leistungsstark werden konnte. Unvergessen die vielen Konzerte in all den Jahren, oft auch mit instrumentaler Begleitung. Besonders in Erinnerung die gemeinsamen Auftritte mit der Feuerwehrkapelle Altmorschen/Spangenberg (Freiheitschor aus Nabucco!), bei der er mittlerweile auch den Ton angab. Unvergessen auch die Stunden, wenn sich Hans Schmuch nach Ende der Gesangstunde noch einmal ans Klavier setzte und die nächste Runde einleitete. 1981 wurde Hans Schmuch mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Bei seiner Verabschiedung 1989 ernannte ihn der MGV zum Ehrenchorleiter. Der Präsident des Mitteldeutschen Sängerbundes Waltari Bergmann überreichte ihm das Sonderehrenzeichen in Gold.
* 15.03.1910 † 05.05.1976	Gottfried Wagner - Ehrenvorsitzender - Das Ende des 2. Weltkrieges lag noch keine drei Jahre zurück. Viele Sänger waren im Krieg gefallen, als vermisst gemeldet worden oder galten als verschollen. Nicht wenige waren noch in Gefangenschaft. Die amerikanische Besatzungsmacht hatte zunächst nur einen Verein in Altmorschen zugelassen. In diesem fanden sich Sänger und Sportler zusammen. 1947 erfolgte die Trennung, und ab 1948 hatte der MGV wieder einen eigenen Vorstand mit Gottfried Wagner an der Spitze. Große Aufgaben lagen vor dem Verein. Es galt zunächst, die Wunden zu heilen, die durch die "Gleichschaltung" des Arbeitergesangvereines mit dem MGV entstanden waren. Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Evakuierte waren in die Dorfgemeinschaft zu integrieren. Und 1950 war das 75jährige Vereinsjubiläum auszurichten. Es war das erste große Dorffest nach dem 2. Weltkrieg, und es sollte ein voller Erfolg werden. 17 mitwirkende Vereine auf dem Domänenhof und die segensreichen Wirkungen der Währungsreform - es gab wieder alles zu kaufen, vom Bratwürstchen bis zum alkoholischen Getränk, - sorgten dafür, dass bei den Teilnehmern am Fest die Erinnerungen bis heute lebendig blieben. Gottfried Wagner war der Garant für Stabilität im Verein für die nächsten beiden Jahrzehnte. Unvergessen für viele - damals junge - Sänger seine Ansprache beim Hochzeitsständchen, wenn er auch das "liebe Bräutchen" mahnte, stets dafür zu sorgen, dass der künftige Ehemann die Gesangstunden nicht versäumt. Unter seiner Regie trat der MGV dem Sängerkreis Heiligenberg bei, wurde das 85jährige Jubiläum gefeiert und die Teilnahme am Klosterparkfest zur Regel. Die jährlichen Familienfeste an seiner Hütte am Eichkopf waren in seiner Zeit wichtiger Bestandteil des Vereinslebens. Als erster Altmörscher wurde Gottfried Wagner, der auch lange Zeit Gemeindevertreter war, 1973 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. Der MGV ernannte ihn nach seinem gesundheitsbedingten Ausscheiden aus dem Amt nach 23 Jahren zum Ehrenvorsitzenden. Gottfried Wagner verstarb am 8. Mai im Alter von 66 Jahren